“Modersöhnchen” haben künftig mehr Platz

In dieser Woche wurde endlich der Erweiterungsbau der Modersohn-Grundschule in der Niemannstraße eingeweiht. Groß war deshalb am Montag die Freude bei den SchülerInnen und deren Eltern sowie dem gesamten Schulpersonal bei der feierlichen Übergabe der neuen Räume. Die Bauarbeiten hatten sich lange hingezogen und etliche Pannen verzögerten die Fertigstellung. Zur Eröffnung, die vom stellvertretenden Bezirksbürgermeister von Friedrichshain-Kreuzberg, Peter Beckers (SPD), vorgenommen wurde, gestalteten verschiedene Klassen und Gruppen ein Programm: So führten die SchülerInnen ein Singspiel auf, mit dem sie sich bei den Bauarbeitern für ihren Einsatz bedankten. Und auch die Flötengruppe gab ihr Bestes. Zudem wurde die neuste Ausgabe der sehr professionell gestalteten Schülerzeitung „Modersöhnchen“ verteilt.
Die Schule braucht die neuen Räume dringend: Die SchülerInnenzahlen sind in den vergangenen Jahren von rund 260 auf über 350 Jungen und Mädchen gestiegen. Seit einigen Jahren wächst die Bevölkerung im dem Kiez in meinem Wahlkreis zwischen den Bahnhöfen Warschauer Straße und Ostkreuz stetig. Besonders groß ist der Zuwachs bei Kindern im Vorschul- und Grundschulalter. Die vorhandene soziale Infrastruktur muss deshalb immer wieder dem aktuellen Bedarf angepasst werden.
Während der Bauarbeiten war ein Teil der Klassen in der benachbarten Emanuel-Lasker-Oberschule im Rudolfkiez untergebracht – nun ist die Schulgemeinde wieder unter einem Dach. Nach der offiziellen Feier führten mich zwei DrittklässlerInnen mit Stolz durch die neuen Zimmer: Auf das bestehende Schulgebäude wurde einfach ein kompletter vierter Stock aufgesetzt. Er war zur Eröffnung mit einer großen roten Schleife verziert. Alle Klassenräume sind mit modernen Smartboards ausgestattet – die mir aus meiner Schulzeit bekannte grüne Schultafel mit Kreide habe ich in den sechs neuen Klassenräumen nicht mehr gefunden.
Der Umbau wurde mit rund 500 000 Euro aus dem Städtebauförderungsprogramm Stadtumbau Ost finanziert. Auch Teile des Schulhofs konnten damit neu gestaltet werden. Insgesamt investierte das Land Berlin rund zwei Millionen Euro in die Erweiterung der Grundschule. Im zweiten Halbjahr soll noch die südliche Spiel- und Aufenthaltsfläche neu gestaltet werden: Dazu wird ab Januar ein Beteiligungsverfahren mit interessierten SchülerInnen durchgeführt.