Mit der BVG 16-mal um die Welt an einem Tag

Als Mitglied des Beteiligungsausschusses lerne ich nach und nach alle Landesbeteiligungen Berlins kennen. Ende März besuchte ich Einrichtungen der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und machte mir vor Ort hinter den Kulissen ein Bild von unserem Rückgrat des Öffentlichen Nahverkehrs. Zur BVG habe ich im Februar übrigens auch meine erste Rede im Abgeordnetenhaus gehalten.
Zunächst traf ich mich mit BVG-Sicherheitschef Ingo Tederahn. Er zeigte mir die Sicherheitszentrale. Von hier aus werden sämtliche U-Bahnhöfe mit Videotechnik überwacht. Er stellte mir das neue Sicherheitskonzept für den U-Bahnhof Kottbusser Tor vor: Die Station wird derzeit im Rahmen eines Pilotprojekts mit neuster Technik fast punktgenau überwacht. Insbesondere die Automatisierung des Bildabgleichs bei der Erkennung von Problemen soll künftig die Arbeit in der Sicherheitszentrale vereinfachen und zu einer Verbesserung der Sicherheitslage führen.
Der SPD-geführte Senat trägt mit verschiedenen Maßnahmen dem gestiegenen Sicherheitsbedürfnis im öffentlichen Personennahverkehr Rechnung. Bus, Tram und U-Bahn dürfen keine Angsträume werden: Neben verstärktem Personaleinsatz der BVG und durch die Polizei wird auch die Speicherfrist der in Bussen, Bahnen und Bahnhöfen der BVG erhobenen Videodaten von 24 auf 48 Stunden erhöht. Damit wird für einheitliche Speicherfristen im gesamten öffentlichen Nahverkehr Berlins gesorgt.
Nächste Station bei meinem BVG-Besuch war das Call-Center der Verkehrsbetriebe. Der Leiter für Kundenbindung und Kundenbetreuung, Frank Büch, betonte dabei, wie wichtig es sei, dass die BVG den Bereich des Kundenservices nicht ausgelagert habe an einen externen Dienstleister. Das Wissen der Mitarbeiter, die meisten sind ehemalige Bus-, Tram- und U-Bahn-Fahrer, sei besonders wertvoll um den Kunden schnell und kompetent Informationen liefern zu können, wie Sie von A nach B kommen.
Als letzte Station auf meiner eintägigen Tour lernte ich den Bereich Infrastruktur kennen. Empfangen wurde ich von Ralf Baumann, Direktor Infrastruktur bei der BVG. Bei dem Gespräch erfuhr ich Neues über den Stand der U-Bahn-Sanierung und über den Neubau der U 5 – die ab 2019 meinen Wahlkreis in Friedrichshain direkt mit dem historischen Zentrum und dem Hauptbahnhof verbinden wird. Aus dem Gespräch habe ich auch einige beeindruckende Zahlen mitgenommen: So unterhält die BVG allein 6 481 Bushaltestellen in Berlin und verfügt über insgesamt 816 Kilometer Gleisanlagen. Fast unvorstellbar ist aber: Alle Fahrzeuge der BVG legen zusammen pro Tag rund 16 Erdumrundungen hin. Abschließend zeigte mir Direktor Baumann noch ein funktionsfähiges Stellwerk, das zur Ausbildung genutzt wird, und führte mich durch die Werkstätten auf dem Gelände an der U-Bahnstation Gleisdreieck.
Höhepunkt meines BVG-Besuchs waren abschließend zwei Führerstandsmitfahrten auf den Linien U 2 und U 5 vom Gleisdreieck bis Wuhletal. Ich habe die Stadt aus einer ganz neuen beeindruckenden Perspektive kennengelernt.
Die SPD-Fraktion im Abgeordnetenhaus setzt sich für starke öffentliche Unternehmen, die gute Leistungen für die Berlinerinnen und Berliner erbringen, betriebswirtschaftlich erfolgreich sind, gute Arbeits- und Ausbildungsplätze bereitstellen und einen Mehrwert für die ganze Stadt schaffen, ein. Die Koalition aus SPD und CDU lehnt die Privatisierung von öffentlichen Unternehmen, beispielsweise auch die der BVG, ab. Im Rahmen der Haushaltsberatungen zeichnet sich ab: Wir werden durch die Fortsetzung des Fahrzeugbeschaffungsprogramms weiter in den Fuhrpark der BVG investieren, um einen attraktiven, barrierefreien, zuverlässigen und qualitätsvollen ÖPNV zu sichern.