Das Herz der S-Bahn schlägt in Friedrichshain

In meinem Wahlkreis schlägt das Herz der Berliner S-Bahn: Hier befindet sich die Netzleitstelle für die Stromversorgung - ohne Strom nix los. Denn den Dampfbetrieb hat die Berliner S-Bahn bis 1933 eingestellt, in Friedrichshain schon ab 1928. Die Strom-Schaltzentrale der S-Bahn habe ich zusammen mit Peter Buchner, Vorsitzender der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, und mit Sebastian Forck, Mitglied der SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Friedrichshain-Kreuzberg, besucht.

Zum Betrieb der Netzleitstelle sind heute nur zwei Mitarbeiter nötig. In mehreren Schichten ist die Zentrale durchgängig besetzt, auch in den betriebsfreien Zeiten der S-Bahn. Kernstück der Netzleitstelle ist eine riesige Projektionswand zur Darstellung des gesamten 30 kV-Stromspannungsnetzes der S-Bahn und der zahlreichen Gleichrichterwerke. Das Gebäude der Netzleitstelle steht unter Denkmalschutz. Die Zentrale ist nach wie vor in einem Oktogon, erbaut 1928, mit einer expressionistischen, kristallin gebrochenen ovalen Glasdecke untergebracht.

Neben der Schaltzentrale haben wir auch Gruppe Bahnstromanlagen der Berliner S-Bahn der Stiftung Bahn Sozialwerk besucht. Die ehrenamtlichen Mitglieder haben in den vergangenen Jahren auf mehreren hundert Quadratmetern Zeugnisse der Geschichte der elektrischen Bahnstromversorgung der Berliner S-Bahn zusammengetragen. Der Leiter der Gruppe, Manfred Lauchardt, hat uns bei dem Rundgang einen voll funktionstüchtiger Quecksilberdampf-Glaskolben-Gleichrichter aus dem Jahr 1928 vorgeführt. Zudem konnten wir eine große Sammlung verschiedener Dienst- und Bahnhofsuhren sowie eine Modellbahnanlage des S-Bahnhofes Ostkreuz im Zustand 1948 bestaunen.
Interessierte heißt die Gruppe mit vorheriger Terminabsprache herzlich Willkommen:

Gruppe Bahnstromanlagen der Berliner S-Bahn der Stiftung Bahn Sozialwerk
Manfred Lauchardt
Telefon: +49 30 297 22560 (immer Mittwochs von 10.00 – 13.00 Uhr)
eMail: info@s-bahnstromgeschichten.de