Alfred Döblin-Büste ist zurück

Vor einem Jahr wurde die Büste zum Gedenken an den Schriftsteller Alfred Döblin in der Frankfurter Allee gestohlen. Diese Tat löste im Bezirk und darüber hinaus Unverständnis und Empörung aus. Auch bei mir: Alfred Döblin und sein Großstadtroman Berlin Alexanderplatz finde ich großartig. Parallel zu meinem Abitur 1999 habe ich zu Alfred Döblin, insbesondere zu seinem Leben im Nachkriegsdeutschland nach der Rückkehr aus dem Exil in den USA, geforscht und damals in Baden-Baden eine Ausstellung des dortigen Kulturamts mitorganisiert. Deshalb habe ich mich gleich nach dem Diebstahl bei unserem Kulturstadtrat Jan Stöß für die Wiederaufstellung einer neuen Büste eingesetzt.
Nach einem Jahr ist Döblin nun in die Frankfurter Allee „zurückgekehrt“: Damit die Erinnerung und Würdigung des umfangreichen Werkes und der Person Alfred Döblin nicht den Metalldieben zum Opfer fällt, haben die Akademie der Künste, die Berliner Zeitung und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gemeinsam einen Spendenaufruf gestartet, dem Viele folgten. Insbesondere der Präsident der Akademie der Künste, Professor Klaus Staeck, und der Schriftsteller und Journalist der Berliner Zeitung, Harald Jähner, haben durch ihr Engagement diesen Spendenaufruf maßgeblich unterstützt. Aufgrund des erfolgreichen Aufrufs ist es kurzfristig gelungen, mit Unterstützung des Künstlers Siegfried Wehrmeister, einen neuen Guss der Büste herzustellen.
Um künftig einen Diebstahl wirksam verhindern zu können, hat die Büste einen würdigen Platz im Foyer der im vergangenen Jahr fertig gestellten Bezirkszentralbibliothek, Frankfurter Allee 14A, gefunden. Dort stehen den Besuchern auch zahlreiche Werke Alfred Döblins zur Verfügung. Alfred Döblin wohnte von 1919 bis 1931 in der Frankfurter Allee 340, wo er auch seine Arztpraxis hatte.