Kita-Plätze vor Ort schaffen

Häufig werde ich an meinen Infoständen im Kiez von künftigen oder jungen Eltern auf das Thema Bildung und frühkindliche Erziehung angesprochen. Vor allem fehlende Kita-Plätze in Friedrichshain sorgen für Gesprächsstoff. Gestern habe ich deshalb eine Veranstaltung zum Thema Kita-Plätze gemacht. Zu Gast waren Siggi Klebba, ehemalige stellvertretende Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg und heute Abteilungsleiterin für Jugend und Familie in der Senatsverwaltung für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Robert Schwind, Vorsitzender der Arbeiterwohlfahrt Friedrichshain-Kreuzberg, und Tessa Mollenhauer-Koch, Mitglied der BVV Friedrichshain-Kreuzberg.
Die Arbeiterwohlfahrt, die mehrere Kitas in Friedrichshain in den vergangenen Jahren eröffnet hat, plant durch einen Neubau in Friedrichshain eine Erweiterung ihrer Kita-Kapazitäten. Und auch der Senat war nicht untätig: So wurden in den vergangenen Jahren kontinuierlich neue Kita-Plätze geschaffen. Heute haben wir in Berlin 140 000 Kita-Plätze. Bei den unter 3-Jährigen ergibt sich draus eine Versorgungsquote von 42,3 Prozent (im Bundesdurchschnitt liegt sie bei 17,8 Prozent). Bei den über 3-Jährigen liegt die Quote in Berlin sogar bei 94,5 Prozent (Bund: 91,6 Prozent). Zudem werden auch stetig die Ausbildungskapazitäten an den Erzieherschulen ausgebaut. In den kommenden zwei Jahren sollen die Ausbildungsplätze auf rund 1700 Plätze jährlich verdoppelt werden.
Obwohl es in Berlin insgesamt ausreichend Kita-Plätze gibt, verzeichnen einige Bezirke Engpässe, beispielsweise Friedrichshain-Kreuzberg. Deshalb spreche ich mich auch dafür aus, ohne Denkverbote über pragmatische und temporäre Lösungen nachzudenken. Hier hat die Bezirksverwaltung in Friedrichshain-Kreuzberg noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Dauerhafte und temporäre Erweiterungen müssen geprüft werden. Zudem muss auch über die Schaffung einer effizienteren Kita-Platz-Verwaltung nachgedacht werden. Eine zentrale Datenbank für Eltern über freie Plätze gibt es bisher nicht.
Das Ziel muss es sein, dass jedes Kind, das die Eltern in die Kita schicken wollen, auch einen Platz in der Nähe des Wohnorts bekommt. Deshalb setze ich mich dafür ein, dass nach der Abgeordnetenhauswahl die notwendigen Finanzmittel in den Landeshaushalt 2012/13 eingestellt werden. Für die Kindertagesstätten gibt Berlin im laufenden Jahr 978 Millionen Euro aus.